Wissenswertes aus der Tierarztpraxis Dr. med. vet. Sandra Lohninger
Hier finden Sie Informationen zu aktuellen Themen aus dem Praxisalltag.
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Pfoten im Winter
Auch wenn wir im Osten zumeist von Schnee verschont bleiben, gibt es auch bei Kälte und Glätte einige Dinge bezüglich der Pfotenpflege unserer Tiere zu beachten.
Grobkörniger Schnee, Streusalz und Splitt setzen sich gerne zwischen den feuchten Zehen der Hunde fest und verursachen Scheuerstellen, die sich entzünden und sehr schmerzhaft sind. Das betrifft vor allem langhaarige Rassen, aber auch kurzhaarige Tiere bleiben nicht immer verschont.
Viele Hunde neigen auch dazu, die Pfoten nach dem Spaziergang zu putzen. Dadurch besteht die Gefahr, dass es durch die Industriesalze zu Magen-Darm-Problemen kommen kann.
Daher einige Tipps, um Problemen vorzubeugen:
Ungestreute Wege: Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie immer auf ungestreute Wege ausweichen.
Die Haare zwischen den Zehen kürzen: Vor allem bei langhaarigen Hunden ist es empfehlenswert, die Haare zwischen den Pfoten zu kürzen, um diese besser reinigen zu können und um eventuelle Verletzungen schneller zu sehen. Dazu verwenden Sie am besten eine Kinderschere oder eine kleine Schermaschine. Natürlich helfen wir Ihnen auch gerne dabei.
Pfoten eincremen: Befindet sich viel Streusalz auf den Straßen, sollten die Pfoten vor jedem Spaziergang eingecremt werden. Dazu kann man Vaseline, Hirschtalg oder eine Pfotenschutzcreme aus dem Fachhandel verwenden. Wir beraten Sie gerne. Die Creme bildet dann eine schützende Schicht und verhindert, dass das Streusalz die Haut reizt.
Nach dem Spaziergang unbedingt reinigen: Nach jedem Spaziergang sollten die Pfoten von Salz und Splitt gereinigt werden. Am besten wäscht man jede Pfote mit warmen Wasser ab. Dazu verwendet man einen kleinen Kübel, um größere Überschwemmungen zu vermeiden. Sind die Pfoten schon rissig, sollten sie nach der Reinigung mit einer pflegenden Creme eingerieben werden. Ziehen Sie Ihrem Hund danach Babysocken mit Noppen (z.B. dm oder BIPA) an, um Fettflecken auf Teppich und Böden zu vermeiden.
Verletzungen: Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Ballenverletzungen (Schnitte, Risse usw.) gekommen sein, gibt es folgende Dinge zu beachten:
Wunde mit klarem Wasser gut spülen und eventuell mit Käsepappeltee baden. Danach verbinden und möglichst schnell unsere Ordination aufsuchen. Hunde und Katzen haben unter der Ballenhaut einen Fettpolster. Das hat den Vorteil, dass die Tiere einen weichen Gang haben, hat aber auch den Nachteil, dass bei Verletzungen die Wunde klafft und sehr langsam heilt. Daher müssen bei Verletzungen die Wundränder adaptiert werden und die Wunde mindestens 7 bis 10 Tage durch einen Verband und einen Pfotenschuh geschützt sein. -
Gefahren der Weihnachtszeit
Schokolade, Lametta und Co
Leider sind viele Dinge, die uns zu dieser Zeit des Jahres besonders gut gefallen oder besonders gut schmecken, für unsere Haustiere ungesund. V. a. die Christbaumanhänger (Schokolade, Alkohol, Nüsse, Verpackung und Plastikstiele) sowie der Christbaumschmuck können gefährlich werden.
Schokolade:
Schokolade enthält Theobromin, ein Alkaloid, wie Koffein, aus der Gruppe der Methylxanthine. Theobromin ist Bestandteil der Kakaobohne. Je höher der Kakaogehalt in einer Schokolade ist, desto höher ist auch der Theobromingehalt. Weiße Schokolade enthält daher nahezu kein Theobromin. Ähnlich wie Koffein hat auch Theobromin eine stark anregende Wirkung auf das Zentralnervensystem. Hunde und Katzen können Theobromin wesentlich langsamer abbauen als wir Menschen. Das erhöht die Toxizität dieser Substanz.
Die tödliche Dosis von Theobromin wird in der Literatur bei Hunden mit 100-500mg/kg Körpergewicht und bei Katzen mit 200 mg/kg Körpergewicht angegeben. Das heißt, dass ein 20 kg schwerer Hund 1 kg Milchschokolade fressen müsste, aber nur 134 g Bitterschokolade. Symptome einer schweren Vergiftung können aber schon bei geringeren Dosen auftreten. Diese Dosis bestimmt die individuelle Empfindlichkeit jedes einzelnen Tieres.
Erste Symptome wie Unruhe, Erbrechen, Durchfall und gesteigerte Wasseraufnahme treten gewöhnlich 2 bis 4 Stunden nach Einnahme auf. Danach folgen erhöhte Pulsfrequenz und Krampfanfälle, die ohne Behandlung innerhalb von 12 bis 36 Stunden zum Tod führen.
Weintrauben (Rosinen):
Weintrauben und Rosinen können bei einigen Hunden zu einem akuten Nierenversagen führen. Die Ursachen dafür sind noch unbekannt. Man nimmt aber eine angeborene Unverträglichkeit der betroffenen Tiere an.
Vergiftungssymptome wie Fressunlust, Erbrechen und Durchfall können innerhalb von 24 Stunden nach der Einnahme von 10 g Weintrauben / kg Körpergewicht bzw. 2,8 g Rosinen / kg Körpergewicht auftreten.
Lametta und Co:
Nicht nur uns gefallen geschmückte Weihnachtsbäume, auch unsere Katzen finden den ungewohnten Zimmerschmuck sehr interessant. Harmlos noch, wenn sie sich wie Tarzan im Christbaum schwingen, gefährlich wird es, wenn sie anfangen, den Weihnachtsschmuck näher zu betrachten und v.a. zu fressen. Zerbrochene Christbaumkugeln können Pfoten und Mäuler verletzen und Lametta und Co können zu Verstopfungen und schlimmstenfalls zum Darmverschluss führen. Dabei verfängt sich das Lametta am Zungengrund und der Darm fädelt sich bei dem Versuch, das Lametta weiterzutransportieren, wie eine Girlande auf. Dadurch kommt es zu einer massiven Schädigung des Darmes, der dann zum Teil großzügig chirurgisch entfernt werden muss. Das gilt auch für Geschenkbänder.
Bitte lassen Sie Kerzen auf Adventkränzen und Weihnachtsbäumen nicht unbeaufsichtigt. Das kann zu schweren Verbrennungen führen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! -
Senile Demenz bei Hunden und Katzen: Ein Leitfaden für Tierhalter
Senile Demenz, auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet, ist eine Erkrankung, die nicht nur Menschen, sondern auch unsere tierischen Begleiter betreffen kann. Mit zunehmendem Alter können Hunde und Katzen Anzeichen von Demenz zeigen, die sich auf ihr Verhalten und ihre Lebensqualität auswirken. Es ist wichtig, als Tierhalter diese Veränderungen zu erkennen, um das Leben der betroffenen Tiere möglichst angenehm zu gestalten. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die Symptome, Ursachen, Diagnose und den Umgang mit seniler Demenz bei Hunden und Katzen.
Was ist senile Demenz bei Haustieren?
Senile Demenz bei Hunden und Katzen ähnelt der Demenz beim Menschen und betrifft vor allem ältere Tiere. Die Erkrankung führt zu einer Verschlechterung der kognitiven Funktionen, was sich in Verhaltensänderungen und Gedächtnisstörungen äußern kann. Betroffene Tiere können Schwierigkeiten haben, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, und ihre gewohnten Verhaltensweisen ändern.
Die Erkrankung tritt typischerweise bei Hunden ab einem Alter von etwa 7 Jahren auf, während Katzen in der Regel ab etwa 10 Jahren betroffen sind. Das Risiko für Demenz steigt mit dem Alter.
Symptome der senilen Demenz bei Hunden und Katzen
Die Symptome können subtil beginnen und sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Desorientierung: Das Tier wirkt verwirrt und findet sich in vertrauter Umgebung nicht mehr zurecht. Es kann vorkommen, dass der Hund oder die Katze plötzlich ziellos durch das Haus wandert oder gegen Möbel stößt.
Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus: Viele Tiere mit Demenz zeigen Schlafstörungen, sind nachts wach und unruhig, während sie tagsüber schlafen.
Vermindertes Interesse an Interaktion: Die Tiere reagieren weniger auf bekannte Personen oder andere Tiere. Auch das Interesse an Spiel und Aktivitäten kann stark abnehmen.
Vergesslichkeit: Katzen vergessen möglicherweise, wo sich das Katzenklo befindet, während Hunde vergessen können, wie sie grundlegende Kommandos ausführen.
Ängstlichkeit oder Reizbarkeit: Demenz kann zu Verhaltensänderungen wie erhöhter Ängstlichkeit, Nervosität oder auch Aggressionen führen, besonders in Situationen, die früher kein Problem darstellten.
Verändertes Fressverhalten: Einige Tiere essen mehr, andere weniger, und in einigen Fällen können sie vergessen, dass sie bereits gefressen haben.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der senilen Demenz bei Haustieren sind noch nicht vollständig erforscht. Es wird angenommen, dass ähnlich wie beim Menschen altersbedingte Veränderungen im Gehirn, wie die Ansammlung von Ablagerungen und eine verringerte Durchblutung, eine Rolle spielen. Zu den Risikofaktoren gehören:
Fortgeschrittenes Alter: Je älter das Tier, desto höher das Risiko, an Demenz zu erkranken.
Genetik: Einige Hunderassen, wie zum Beispiel der Beagle, Boxer oder der Deutsche Schäferhund, scheinen anfälliger für kognitive Dysfunktionen zu sein.
Erkrankungen: Andere altersbedingte Erkrankungen, wie Arthritis oder Seh- und Hörverlust, können die Symptome verstärken.
Diagnose
Die Diagnose der kognitiven Dysfunktion erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese und Verhaltensbeobachtungen. Es können auch Bluttests und bildgebende Verfahren, wie Röntgenaufnahmen oder MRTs, eingesetzt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome hervorrufen könnten, wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen oder Gehirntumore.
Behandlungsmöglichkeiten
Zwar gibt es derzeit keine Heilung für senile Demenz bei Hunden und Katzen, jedoch können verschiedene Maßnahmen getroffen werden, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Tieres zu verbessern:
Medikamente: Es gibt bestimmte Medikamente, die die Durchblutung des Gehirns verbessern oder neuroprotektiv wirken können. Diese können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die kognitiven Funktionen unterstützen.
Nahrungsergänzungsmittel: Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und bestimmte Vitamine können ebenfalls die Gehirnfunktion fördern.
Umgebungsanpassungen: Eine stabile Routine und eine reizarme Umgebung können dazu beitragen, die Desorientierung zu verringern. Eine konstante Tagesstruktur, regelmäßige Spaziergänge und gezielte geistige Anregungen, wie z.B. Schnüffelspiele bei Hunden oder interaktive Spielsachen für Katzen, sind hilfreich.
Training und Geduld: Die Interaktion mit dem Tier sollte liebevoll und geduldig sein. Regelmäßige Trainingseinheiten mit einfachen Aufgaben können das Gedächtnis und die Aufmerksamkeitsspanne des Tieres verbessern.
Prävention
Auch wenn senile Demenz nicht vollständig verhindert werden kann, können einige präventive Maßnahmen helfen, das Risiko zu senken oder den Verlauf zu verlangsamen:
Geistige und körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung und mentale Stimulation halten das Gehirn fit. Puzzlespiele, Suchspiele oder neue Tricks können dabei helfen.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren kann die Gesundheit des Gehirns unterstützen.
Regelmäßige Tierarztbesuche: Frühzeitige Erkennung und Behandlung altersbedingter Erkrankungen tragen dazu bei, das Risiko für kognitive Dysfunktionen zu verringern.
Fazit
Die Diagnose senile Demenz bei Hunden und Katzen mag für Tierhalter zunächst beängstigend sein, doch mit der richtigen Pflege und Anpassungen im Alltag kann das Leben eines betroffenen Tieres erheblich erleichtert werden. Ein enger Austausch mit dem Tierarzt, viel Geduld und Zuneigung sind entscheidend, um das Tier bestmöglich zu unterstützen. Achten Sie auf die frühen Anzeichen und reagieren Sie frühzeitig, um die Lebensqualität Ihres treuen Begleiters auch im Alter zu sichern.
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Idiopathische Zystitis bei Katzen: Ursachen und Behandlung
Die idiopathische Zystitis bei Katzen (FIC, feline idiopathische Zystitis) ist eine schmerzhafte und stressbedingte Erkrankung der Harnwege, die viele Katzen betrifft. Das Wort "idiopathisch" bedeutet, dass die genaue Ursache unbekannt ist. FIC gehört zum sogenannten "felines unteres Harnwegssyndrom" (FLUTD), einer Gruppe von Erkrankungen, die die Harnblase und die Harnröhre von Katzen betreffen.
Ursachen der idiopathischen Zystitis
Obwohl die genaue Ursache der idiopathischen Zystitis unklar ist, wird vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Hier sind einige der am häufigsten angenommene Auslöser:
Stress: Ein Hauptauslöser für die FIC ist Stress. Veränderungen in der Umgebung wie neue Haustiere, Umzüge oder laute Geräusche können den Stresspegel der Katze erhöhen und die Symptome verschlimmern.
Ernährung: Falsche Ernährung kann ebenfalls das Risiko für Harnwegserkrankungen erhöhen. Trockenfutter, das die Flüssigkeitsaufnahme verringert, und eine mineralstoffreiche Ernährung, die zu Harnsteinen führen kann, sind häufige Faktoren.
Weniger Harnabsatz: Katzen, die wenig trinken oder deren Harnkonzentration sehr hoch ist, haben ein höheres Risiko, FIC zu entwickeln. Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann die Harnwege reizen und die Bildung von Kristallen und Entzündungen fördern.
Genetische Prädisposition: Bestimmte Katzenrassen scheinen eine höhere Anfälligkeit für FIC zu haben. Ob genetische Faktoren eine Rolle spielen, wird weiterhin untersucht.
Entzündungsreaktion des Nervensystems: Studien zeigen, dass das Nervensystem der Katze auf Stress übermäßig reagiert, was zu einer Entzündung der Harnblase führt.
Symptome der FICDie Symptome der idiopathischen Zystitis sind sehr ähnlich zu anderen Harnwegserkrankungen. Dazu gehören:
Häufiges Urinieren, aber nur geringe Mengen Harn.
Blut im Urin (Hämaturie).
Schmerzen beim Wasserlassen, oft mit lautem Miauen oder Unruhe verbunden.
Unsauberkeit, wenn die Katze außerhalb der Katzentoilette uriniert.
Übermäßiges Lecken im Genitalbereich.
Plötzliche Verhaltensänderungen wie Rückzug oder erhöhte Reizbarkeit.
In extremen Fällen kann es zu einer vollständigen Harnröhrenverstopfung kommen, insbesondere bei Katern. Dies ist ein tiermedizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert.Behandlung der idiopathischen Zystitis
Stressmanagement spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung der idiopathischen Zystitis (FIC) bei Katzen, da Stress häufig als einer der Hauptauslöser dieser Erkrankung angesehen wird. Hier sind einige bewährte Ansätze, um den Stress bei betroffenen Katzen zu reduzieren:
1. Umgebungsgestaltung und Anreicherung
Katzen sind territoriale Tiere und reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Um Stress zu reduzieren, sollte ihre Umgebung so gestaltet sein, dass sie sich sicher und wohlfühlen.
Rückzugsorte schaffen: Katzen lieben es, sich an sicheren Orten zu verstecken, besonders wenn sie sich gestresst fühlen. Bieten Sie mehrere Rückzugsorte wie Höhlen, Decken oder Körbe an, an denen sich die Katze ungestört zurückziehen kann.
Höhen nutzen: Katzen fühlen sich oft sicherer, wenn sie hoch oben sitzen können. Regale, Kletterbäume oder Fensterbänke sind ideal, damit die Katze ihre Umgebung beobachten kann, ohne gestört zu werden.
Spiel und Beschäftigung: Sorgen Sie für ausreichend mentale Stimulation. Spielzeug, Futterbälle oder interaktive Spiele halten Ihre Katze beschäftigt und lenken sie von stressauslösenden Faktoren ab.
Routinen: Katzen lieben Routine. Ein fester Tagesablauf bei Fütterung, Spielen und Zuwendung kann helfen, Sicherheit zu vermitteln und Stress zu verringern.
2. Pheromon-TherapieFeliway oder ähnliche Produkte enthalten synthetische Pheromone, die denen ähneln, die Katzen von Natur aus verwenden, um sich zu beruhigen. Sie können als Spray oder Diffusor in der Umgebung eingesetzt werden, um das Wohlbefinden der Katze zu fördern.
3. Vermeidung von StressauslösernIdentifizieren und minimieren Sie potenzielle Stressfaktoren in der Umgebung der Katze:
Vermeiden von plötzlichen Veränderungen: Neue Möbel, Haustiere oder Personen in der Umgebung können Stress auslösen. Führen Sie neue Elemente langsam und behutsam ein, um der Katze Zeit zur Anpassung zu geben.
Saubere Katzentoiletten: Eine saubere und gut platzierte Katzentoilette ist für Katzen wichtig. Sie sollten immer leicht zugänglich und in ruhigen Bereichen aufgestellt sein, fern von Futter- und Trinkstellen.
Konflikte mit anderen Tieren: Falls mehrere Tiere im Haushalt leben, achten Sie darauf, dass es keine Rivalitäten oder Konflikte gibt. Stellen Sie sicher, dass es genügend Futterstellen, Schlafplätze und Toiletten für alle gibt, um Ressourcenstress zu minimieren.
4. Futter- und TrinkmanagementWasserschalen oder Trinkbrunnen: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Katzen mit FIC entscheidend. Viele Katzen trinken mehr, wenn das Wasser frisch oder in Bewegung ist, daher kann ein Trinkbrunnen eine gute Möglichkeit sein, den Wasserverbrauch zu erhöhen.
Mehrere Futterplätze: Falls mehrere Katzen im Haushalt leben, sollten ausreichend Futter- und Wasserschalen an verschiedenen Orten verfügbar sein, um Konkurrenz zu vermeiden.
5. Zusätzliche BeschäftigungsmöglichkeitenKlickertraining: Training ist nicht nur für Hunde reserviert! Katzen können ebenfalls darauf trainiert werden, kleine Tricks auszuführen. Dies hilft, sie geistig zu fordern und sie zu beschäftigen, was Stress reduzieren kann.
Naturbeobachtungen: Katzen lieben es, ihre Umgebung zu beobachten. Ein sicherer Platz am Fenster, durch den sie Vögel oder andere Tiere beobachten können, kann beruhigend wirken.
6. Verhaltenstherapie und tierärztliche UnterstützungIn Fällen von starkem Stress oder anhaltenden Verhaltensproblemen kann ein Tierverhaltenstherapeut hinzugezogen werden, um tieferliegende Stressursachen zu identifizieren und individuelle Lösungen zu entwickeln.
Medikamentöse Unterstützung: In extremen Fällen von Stress können Tierärzte Beruhigungs- oder Anti-Stress-Medikamente verschreiben, um die Katze während der Heilungsphase zu unterstützen.
Das Stressmanagement bei Katzen mit idiopathischer Zystitis erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Umwelt, die Interaktion mit anderen Tieren und Menschen als auch die tägliche Routine betrifft. Durch eine ruhige, stabile Umgebung, regelmäßige Beschäftigung und gezielte Hilfsmittel wie Pheromone oder spezielle Futterstrategien können die Stressfaktoren für die Katze minimiert und die Symptome der FIC langfristig gelindert werden.
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Nager im Frühling
Was beim Pflücken und Verfüttern von Gras und Wiesenkräutern beachtet werden sollte...
Gras, Rasen, Wiese - alles dasselbe?
Gras ist ein Oberbegriff. Als Gräser werden verschiedene Pflanzen bezeichnet. Als Tierfutter werden im Allgemeinen verschiedene Süßgräser verwendet. Auch Getreide gehört zu den Süßgräsern.
Rasen ist meist eine Monokultur weniger unterschiedlicher Gräser, die kurz gehalten werden, damit sie eine schöne, grüne Rasendecke bilden. Zwar kann den Tieren durchaus erlaubt werden, einen solchen (ungedüngten) Zierrasen abzugrasen, aber es ist kein hochwertiges Futter.
Wiese: Auf einer echten Wiese finden sich nicht nur viele verschiedene Grassorten, sondern auch Blumen und Kräuter. Leider gibt es dort auch Pflanzen, die nicht vertragen werden, deshalb sollte auf Wiesen eher vorsichtig gepflückt werden. Wiesen sind als Heimtierfutter sehr ergiebig, sie werden häufig nur 1 - 2 x im Jahr gemäht und daher wächst das Gras dort hoch und kräftig.
Futterpflanzen
http://www.diebrain.de/nh-futterpflanzen.html
Vorab/Umstellung
Alle Tiere sollten im Frühjahr langsam an das frische Grün gewöhnt werden. Geben Sie den Tieren zuerst nur kleine Mengen Gras und frische Kräuter von der Wiese. Steigern Sie dann langsam die Mengen, damit der Darm der Tiere sich an das Grün gewöhnen kann und die Tiere nicht zu viel auf einmal fressen.
Meerschweinchen und Kaninchen niemals ohne langsame Gewöhnung einfach auf eine Wiese zum Grasen setzen!
Die Tiere würden sich vor Freude über das frische Grün schlicht überfressen, es kommt zur Magenüberladung, ebenso kommt es zu Fehlgärung im Magen/Darm-Trakt. Das kann zu Durchfall, Blähungen und sogar zum Tod des Tieres führen. Geben Sie also über mindestens eine Woche täglich langsam mehr Gras und Grünfutter und setzen Sie die Tiere erst auf die Wiese, wenn sie an dieses Futter gewöhnt sind.
Einige Tipps:
Gräser und Kräuter, die direkt am Wegesrand wachsen, sollten aus folgenden Gründen nicht gesammelt werden:
An Feldrändern wachsen Löwenzahn und Co meist nur deshalb so gut, weil sie mit gedüngt werden.
In der Stadt wachsen Gras und Kräuter am Rande von Wiesen und Grundstücken gut, weil dort die Hunde kräftig mit düngen - was dazu führt, dass die Gräser und Kräuter zu nitrathaltig sind.
An Straßenrändern sind die Futterpflanzen für gewöhnlich jeder Menge Autoabgasen ausgesetzt und auch gründliches Abwaschen befreit dieses Grün nicht von den Schadstoffen.
Futterweiden mit Vieh sollten gemieden werden, da dort meist viele Parasiten zu finden sind.
Gras aus dem Rasenmäher ist tabu:
Das meist sehr kurz geschnittene Gras gärt schneller und fängt schon nach kurzer Zeit zu faulen an.
Schon zwei Stunden nach dem Mähen finden im Mähgras Gärprozesse statt, welche für die Tiere gefährlich werden können.
Rasenmäherklingen werden geölt - dieses Öl kommt natürlich auch auf das frisch gemähte Gras. Motoröl im Tiermagen ist gesundheitsschädlich.
Mähgras eignet sich auch durchgetrocknet nicht als Futter - aufgrund des Öls und auch der Benzinabgase, die beim Mähen mit Benzinrasenmähern auf das Gras kommen.
Vorsicht
Beim Grassammeln in der Natur sollte ebenfalls drauf geachtet werden, dass kein Ungeziefer wie Zecken mit nach Hause gebracht wird. Ebenso sollte kein Gras von Wiesen mitgenommen werden, auf denen viele Kaninchen leben (diese Wiesen sind daran zu erkennen, dass sehr viele kleine runde Kaninchenköttel die Reviergrenzen markieren, meist auch an Waldrändern). Dort besteht die Gefahr, Krankheiten wie Bandwürmer und Ähnliches mit zu pflücken.
So wird gesammelt
Suchen Sie sich Wildwiesen, auf denen Sie Ihr Tierfutter sammeln, erkundigen Sie sich bei umliegenden Bauernhöfen, ob es zum Hof gehörige, ungedüngte Wiesen gibt. Fragen Sie, ob Sie dort ein bisschen für Ihre Tiere pflücken dürfen. Oft gibt es an Ortsrändern wilde Wiesen, auf denen gepflückt werden darf.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Pflanzen, die sie pflücken, ungiftig ist, dann sammeln Sie sie bitte nicht mit.
Viele Informationen für diesen Artikel wurden von den Nager-Infoseiten www.diebrain.de und www.kaninchenwiese.de übernommen. -
Vorsorgeuntersuchung im Alter
Durch verbesserte Lebensumstände werden Katzen und Hunde zunehmend älter. Die durchschnittlichen Lebenserwartungen bei Hunden und Katzen steigen. Auf Grund dieser Entwicklung sind immer mehr Besitzer mit den körperlichen und psychischen Folgen des Alterns ihrer Haustiere konfrontiert. Für viele ist das eine neue und manchmal sehr schwierige Herausforderung.
Im Alter werden die Anpassungs- und Regenerationsprozesse langsamer und unflexibler. Dadurch sind einzelne Organe und somit der gesamte Organismus in der Funktion beeinträchtigt. Leider kann man das Altern nicht aufhalten, aber durch rechtzeitiges therapeutisches Eingreifen werden viele altersbedingte Erkrankungen gemildert und dadurch die Lebensqualität unserer Tiere verbessert. Wie in so vielen anderen Bereichen gilt aber auch hier: Qualität geht vor Quantität.
Altersprozesse beginnen immer schleichend. Manche sind normal, andere sind pathologisch und bedürfen einer weiteren Abklärung.
Symptome, auf die Sie achten sollten:- Gewichtszu- oder -abnahme
- Muskelatrophie
- Fressunlust
- Vermehrtes oder vermindertes Schlafbedürfnis
- Übler Mundgeruch
- Harninkontinenz
- Harnabsatzprobleme
- Kotabsatzbeschwerden
- Häufiger Durchfall
- Häufiges Erbrechen
- Unsauberkeit
- Vermehrtes Trinken
- Bewegungsunlust oder Lahmheiten
- Husten oder verminderte Belastbarkeit
- Verhaltensänderungen
Durch eine jährliche, ab einem gewissen Alter auch halbjährliche Kontrolle Ihres Tieres können beginnende Erkrankungen rechtzeitig erkannt und therapiert werden.
Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung im Alter werden folgende Parameter untersucht:- eine allgemeine klinische, neurologische und orthopädische Untersuchung
- eine große blutchemische Untersuchung des Blutes mit Organprofilen von Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse
- ein weißes und rotes Blutbild
- eine Harnanalyse (Harnteststreifen, Harnsediment, spezifisches Gewicht)
Bei Bedarf wird ein Röntgenbild gemacht oder es erfolgt die Überweisung zum Spezialisten (wie z.B. Herzultraschall) zwecks weiterer Abklärung.
Bitte vereinbaren Sie für eine Altersvorsorgeuntersuchung einen Termin, damit sowohl Sie als auch ich genügend Zeit zur Verfügung haben. Zudem sollte Ihr Tier, v.a. Hunde, ca. 10 Stunden nüchtern sein (kein Futter), da sonst Nieren- und Leberparameter verfälscht werden können. Bei Katzen ist es nicht essentiell.
Ich freue mich, Sie in meiner Praxis begrüßen zu dürfen! -
Andere Länder, andere Parasiten
Sommerzeit ist Reisezeit. Wer möchte da nicht ans Meer fahren und relaxen? Viele Urlauber nehmen ihre Hunde mit und vergessen dabei, dass es im Süden andere Parasiten und dadurch auch andere Krankheiten gibt als in Österreich.
Die wichtigsten Krankheiten im Süden sind:1. Leishmaniose
Übertragung: Leishmaniose wird durch den Stich von Sandmücken (Phlebotomen) übertragen.
Erreger: Die Krankheit wird durch den Parasiten Leishmania infantum verursacht.
Symptome: Symptome treten oft erst Monate oder sogar Jahre nach der Infektion auf und können Gewichtsverlust, Hautveränderungen (Haarausfall, schuppige Haut), Nasenbluten, Augenerkrankungen und allgemeine Schwäche umfassen. In fortgeschrittenen Fällen können auch Nierenversagen und andere Organschäden auftreten.
Behandlung: Die Leishmaniose ist nicht heilbar, aber sie kann durch Medikamente kontrolliert werden. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend.
Prävention: In Endemiegebieten ist es ratsam, Hunde mit speziellen Insektenschutzmitteln zu behandeln und abends, wenn die Mücken aktiv sind, im Haus zu halten. Es gibt auch einen Impfstoff, der gegen Leishmaniose schützen kann.
2. BabesioseÜbertragung: Zecken, vor allem die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), übertragen Babesiose.
Erreger: Der Parasit Babesia canis ist der Hauptverursacher dieser Erkrankung.
Symptome: Typische Symptome sind Fieber, Schwäche, Anämie, dunkler Urin (ähnlich wie bei Blutfärbung) und Gelbsucht. In schweren Fällen kann es zu Organversagen kommen.
Behandlung: Die Behandlung erfolgt mit speziellen Medikamenten, die die Parasiten abtöten. Frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose erheblich.
Prävention: Zeckenschutzmittel (Spot-on-Präparate, Halsbänder, Sprays) sind wichtig, um eine Infektion zu verhindern.
3. EhrlichioseÜbertragung: Auch diese Krankheit wird durch Zecken, insbesondere durch die Braune Hundezecke, übertragen.
Erreger: Die Krankheit wird durch das Bakterium Ehrlichia canis verursacht.
Symptome: Ehrlichiose kann akute, subakute und chronische Phasen haben. Symptome umfassen Fieber, Appetitlosigkeit, Blutarmut, Nasenbluten, Schwellungen der Lymphknoten und Schwäche. In der chronischen Phase können schwere Blutgerinnungsstörungen auftreten.
Behandlung: Ehrlichiose wird mit Antibiotika behandelt, in der Regel Doxycyclin.
Prävention: Auch hier ist der Schutz vor Zecken unerlässlich.
4. AnaplasmoseÜbertragung: Die Krankheit wird ebenfalls durch Zecken übertragen, besonders durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus).
Erreger: Anaplasma phagocytophilum ist der Hauptverursacher der Krankheit.
Symptome: Typische Symptome sind Fieber, Gelenkschmerzen, Lethargie und Appetitverlust. Manchmal treten auch Magen-Darm-Störungen auf.
Behandlung: Wie bei der Ehrlichiose wird die Anaplasmose mit Antibiotika (meist Doxycyclin) behandelt.
Prävention: Ein effektiver Zeckenschutz ist auch hier der beste Schutz.
5. Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)Übertragung: Die Herzwurmerkrankung wird durch Stechmücken übertragen.
Erreger: Der Wurm Dirofilaria immitis verursacht diese Erkrankung, die hauptsächlich das Herz und die Lungengefäße befällt.
Symptome: Anfangs zeigen betroffene Hunde oft keine Symptome. Später können Husten, Atemnot, Gewichtsverlust, Erschöpfung und Herzprobleme auftreten.
Behandlung: Die Behandlung ist kompliziert und kann riskant sein, da abgetötete Würmer im Blutkreislauf Probleme verursachen können. Daher wird die Infektion in der Regel durch Medikamente und in schweren Fällen durch eine chirurgische Entfernung der Würmer behandelt.
Prävention: In Endemiegebieten wird empfohlen, Hunde mit Medikamenten zu behandeln, die die Entwicklung von Herzwurmlarven verhindern. Auch ein Schutz vor Stechmücken ist wichtig.
6. HepatozoonoseÜbertragung: Die Hepatozoonose wird durch das Fressen von infizierten Zecken übertragen (vor allem der Braunen Hundezecke).
Erreger: Hepatozoon canis ist der Erreger dieser Erkrankung.
Symptome: Zu den Symptomen gehören Fieber, Muskelschmerzen, Lahmheit, Schwäche und Gewichtsverlust. Es kann zu chronischen Entzündungen kommen, die oft schwer zu behandeln sind.
Behandlung: Die Behandlung ist langwierig und umfasst spezielle Medikamente, die den Parasiten bekämpfen. Eine vollständige Heilung ist jedoch oft schwierig.
Prävention: Der Schutz vor Zecken und das Verhindern des Fressens von Zecken sind entscheidend.
Präventionsmaßnahmen für alle MittelmeerkrankheitenDie beste Vorsorge gegen Mittelmeerkrankheiten ist eine Kombination aus:
Zecken- und Insektenschutz: Regelmäßige Anwendung von Spot-on-Präparaten, Halsbändern oder Sprays, die gegen Zecken und Mücken wirken.
Regelmäßige Kontrolle: Sorgfältige Untersuchung des Fells nach Zecken, besonders nach Spaziergängen.
Impfungen und Prophylaxe: In bestimmten Fällen, wie bei der Leishmaniose, kann eine Impfung empfohlen werden. Auch prophylaktische Medikamente (z. B. gegen Herzwürmer) sind in Endemiegebieten ratsam.
Mittelmeerkrankheiten können schwerwiegende Folgen für Hunde haben, sind jedoch mit dem richtigen Schutz oft vermeidbar. Besonders bei Reisen in den Mittelmeerraum oder in Endemiegebiete ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und den Hund sorgfältig zu überwachen.
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Summertime......
Nicht nur für den menschlichen Organismus sind die aktuell anhaltend heißen Temperaturen über 30 Grad anstrengend, auch unseren Haustieren macht die Hitze zu schaffen.
Ich habe für Sie einige Tipps zusammengestellt, die Sie beachten sollten, damit Sie mit Ihren Tieren gut durch den Sommer kommen.
Hunde
Hunde haben im Gegensatz zu Menschen nur Schweißdrüsen an den Pfotenballen. Daher kühlt sich der Hund durch Hecheln. Durch das Hecheln verliert der Hund keine Elektrolyte, aber viel Flüssigkeit.
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: Ihr Hund braucht jetzt immer genügend frisches Wasser zur Verfügung! Füllen Sie den Napf mehrmals täglich mit frischem Wasser und lassen Sie das Wasser nicht in der Sonne abstehen, hier könnten sich schnell Keime vermehren.
Bei Hunden, die nur wenig oder schlecht trinken, probieren Sie diesen Trick: Joghurtwasser (Naturjoghurt verwässern) oder Wasser mit einem Tropfen Milch wird von vielen Hunden gerne getrunken (sofern natürlich keine Lactoseunverträglichkeit besteht).
Verlegen Sie körperliche Aktivitäten auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden, vermeiden Sie lange Spaziergänge in der Mittagszeit. Überfordern Sie Ihren Hund nicht, gerade ältere oder kranke Tiere sollten nicht gehetzt oder zu viel bewegt werden.
Vergessen Sie auch nicht, dass die Straßen- und Gehwegbeläge empfindlich heiß werden können. Unsere Füße sind durch Schuhsohlen davor geschützt, die Hundeballen werden auf dem heißen Boden schnell trocken und spröde, können reißen und sich sogar schälen. Das Gassi-Gehen könnte daher schmerzhaft werden.
Meiden Sie deshalb in der Mittagshitze betonierte Wege und wechseln Sie möglichst auf erdigen Boden oder Wiesen. Kontrollieren Sie die Ballen Ihres Vierbeiners regelmäßig auf Risse, Austrocknung und Teer zwischen den Ballen.
Die Futterration für Ihren Hund sollten Sie seiner körperlichen Aktivität anpassen. Dosenfutter, das bei warmem Wetter länger draußen steht, verdirbt rasch und kann Fliegen anziehen. Trockenfutter kann bei diesen Temperaturen eine gute Alternative sein.
Erleichterung kann bei manchen Rassen auch eine neue Frisur schaffen. Doch nicht alle Hunde sollten geschoren werden, da das Fell eine wichtige Funktion bei der Hitzeregulation hat. Lassen Sie sich von einem(r) Fachmann/frau beraten.
Vorsicht vor Sonnenbrandgefahr ist bei frisch geschorenen, hautempfindlichen und hellhäutigen Hunden geboten. Hier empfiehlt sich, Schnauze, Ohren und andere freiliegende Körperstellen mit einer Kindersonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor einzucremen.
Viele Hunde lieben Wasser! Bereits ein kleines Kinderplanschbecken im Garten kann viel Spaß und Abkühlung bringen. An einem See oder nahegelegenen Bach kann Ihr Hund nach Lust und Laune baden und schwimmen. Achten Sie auf flache Böschungen, das erleichtert den Ein- und Ausstieg! Viele Gewässer haben gegen Ende des Sommers eine erhöhte Keimbelastung. Die Keime erzeugen diesen typischen Geruch, den viele Hunde im Sommer haben. Oft führt das zu den gefürchteten Sommerekzemen. Duschen Sie Ihren Hund daher am Abend immer mit klarem Wasser ab, um die Keimbelastung der Haut zu reduzieren. Abhilfe schaffen auch spezielle Shampoos, die Sie in meiner Ordination beziehen können.
Wasserscheue Exemplare bitte auch an heißen Tagen zu nichts zwingen!
Hund im Auto
Hunde gehören im Sommer nicht ins geparkte Auto! Die größte Gefahr besteht bei in der Sonne geparkten Autos mit geschlossenen Fenstern. Es reichen schon wenige Minuten aus, um den Hund in praller Sonne in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen.
Schon ab 20 Grad Außentemperatur kann sich das Autoinnere schnell auf über 50 Grad aufheizen! Leider sterben jeden Sommer viele Hunde qualvoll im Auto durch einen Hitzschlag. Lassen Sie es nicht so weit kommen! Auch ein Fenster, das nur einen Spalt breit geöffnet ist, reicht nicht zur Kühlung aus.
Sollten Sie einen Hund in einer Notsituation im Auto beobachten, zögern Sie nicht, die Polizei anzurufen, falls Sie die Besitzer nicht schnell genug ausfindig machen können!
Erste Anzeichen eines Hitzschlags sind: Unruhe, Taumeln, Erschöpfung, Krämpfe. Ab 40 Grad Celsius Körpertemperatur treten Kreislaufbeschwerden auf. Lebenswichtige Organe werden weniger mit Blut versorgt. Das führt zum Schock.
Sollten Sie ein Tier in dieser Situation vorfinden, beginnen Sie mit langsamer Abkühlung. Zuerst die Beine, dann den Bauch, anschließend Brust und Kopfbereich.
Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall und gehört SOFORT in tierärztliche Behandlung! Rufen Sie so schnell wie möglich in der Praxis an oder den am nächsten gelegenen Kollegen!! Vermeiden Sie lange Strecken!!!
Katzen
Katzen suchen jetzt den Schatten und sollten die Möglichkeit haben, sich an einen geeigneten Ort zurückziehen zu können. Stellen Sie genügend frisches Trinkwasser bereit oder mischen Sie dem Feuchtfutter etwas Wasser bei, wenn Ihr Tier schlecht trinken sollte. Futterreste sollten regelmäßig entfernt werden, da bei diesen Temperaturen das Feuchtfutter rasch verderben kann. Auch bei Katzen mit dichtem, langem Fell (vor allem vielen Rassekatzen) kann ein sommerlicher Haarschnitt jetzt Abhilfe schaffen!
Kaninchen, Meerschweinchen & Co
Sie vertragen die Hitze nur mäßig und brauchen im Freigehege viel Schatten und frisches Wasser. Es reicht nicht, ein Schlafhäuschen mit in den Auslauf zu stellen, da sich dieses in der Sonne nur aufheizt. Die kleinen Tiere können schnell einen Hitzschlag erleiden, wenn sie zu lange praller Sonne ausgesetzt sind.
Kontrollieren Sie besonders jetzt auch regelmäßig das Fell und die Afterregion Ihrer Tiere auf Kotreste und Fliegenmaden. Denn Fliegen legen in zotteligem Fell gerne Eier ab und schon nach wenigen Stunden können Maden schlüpfen und dem Tier Schaden zufügen. Futterreste sollten regelmäßig entfernt werden, damit sie in der Sonne nicht verderben und keine Fliegen anlocken, lieber öfter kleine frische Mahlzeiten füttern.
Vögel
Sie brauchen ebenfalls Schatten, decken Sie den Käfig / die Volieren bei Außenhaltung mit einem leichtem Tuch oder Ähnlichem ab. Vögel freuen sich auch über eine leichte Dusche mit einer Sprühflasche oder mit der feinen Düse des Gartenschlauchs. Auch Badehäuschen mit frischem Wasser sind bei vielen Vögeln sehr beliebt. Stellen Sie stets frisches Trinkwasser für Ihre gefiederten Freunde bereit.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Sommer! -
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung der Katze
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) bei Katzen unterscheidet sich in einigen Aspekten deutlich von der Pankreatitis bei anderen Tieren, wie Hunden. Diese Besonderheiten beeinflussen sowohl die Ursachen als auch die Behandlung und Diagnose der Erkrankung. Für Katzenhalter ist es wichtig, die speziellen Faktoren zu kennen, die eine Rolle bei der Entstehung der Pankreatitis bei Katzen spielen.
Anatomische und physiologische Besonderheiten der Katze
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) der Katze hat eine enge Verbindung zu anderen Verdauungsorganen, insbesondere zur Leber und zum Darm. Diese Verbindung bedeutet, dass eine Entzündung oder Störung in einem dieser Organe häufig auch die Bauchspeicheldrüse betrifft. Aus diesem Grund treten bei Katzen oft gleichzeitige Erkrankungen wie Triaditis auf – eine Kombination aus Pankreatitis, entzündlicher Darmerkrankung (IBD) und einer Entzündung der Gallenwege (Cholangitis). Diese enge Verbindung zwischen den Organen ist eine der Besonderheiten der Katze, die zur Entwicklung einer Pankreatitis beiträgt.
1. Häufig asymptomatischer Verlauf
Eine der größten Herausforderungen bei der Pankreatitis bei Katzen ist, dass die Krankheit oft still und ohne offensichtliche Symptome verläuft. Katzen zeigen häufig nur subtile Anzeichen von Unwohlsein, wie:
Appetitlosigkeit
Lethargie
Erbrechen (seltener als bei Hunden)
Gewichtsverlust
Verminderte Aktivität
Katzen sind von Natur aus Meister darin, Schmerz oder Unwohlsein zu verbergen. Dies kann dazu führen, dass eine Pankreatitis erst spät erkannt wird, wenn sie bereits weit fortgeschritten ist.2. Besondere Anfälligkeit für chronische Formen
Während Hunde oft an akuten Formen der Pankreatitis leiden, neigen Katzen eher dazu, chronische Verläufe zu entwickeln. Das bedeutet, dass die Entzündung über einen längeren Zeitraum hinweg besteht und zu wiederkehrenden oder schleichenden Symptomen führt, die schwer zu erkennen sind. Chronische Pankreatitis kann durch wiederholte Entzündungen, manchmal ohne offensichtliche akute Anfälle, verursacht werden und führt langfristig zu einer fortschreitenden Schädigung der Bauchspeicheldrüse.
3. Verbindung zu anderen Erkrankungen
Bei Katzen tritt die Pankreatitis häufig zusammen mit anderen Erkrankungen auf, was ihre Diagnostik erschwert. Zu den häufigsten begleitenden Erkrankungen zählen:
Triaditis: Eine Kombination aus Pankreatitis, entzündlicher Darmerkrankung (IBD) und Cholangitis (Entzündung der Gallengänge). Diese Erkrankungen verstärken sich oft gegenseitig und führen zu einem komplexen Krankheitsbild.
Diabetes mellitus: Chronische Pankreatitis kann die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen und zu Diabetes führen. Katzen, die an Diabetes erkranken, sollten auf mögliche zugrundeliegende Pankreatitis untersucht werden.
4. Ernährung bei KatzenDie Ernährungsgewohnheiten und Verdauungssysteme von Katzen unterscheiden sich stark von denen anderer Tiere. Katzen sind obligate Fleischfresser, was bedeutet, dass ihre Ernährung überwiegend aus tierischen Proteinen bestehen sollte. Im Gegensatz zu Hunden, die auch pflanzliche Nahrung verdauen können, haben Katzen einen spezialisierten Stoffwechsel, der auf den Abbau von tierischen Fetten und Proteinen ausgerichtet ist. Fehler in der Ernährung, wie beispielsweise zu fettreiche Nahrung, können bei einigen Katzen die Bauchspeicheldrüse überlasten und eine Entzündung auslösen.
Besonders wichtig ist, dass Katzen keine Nahrungsmittel erhalten, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind. Gewürzte, fettige oder schwer verdauliche Speisen können das Risiko einer Pankreatitis erheblich erhöhen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass übergewichtige Katzen ein höheres Risiko für Bauchspeicheldrüsenprobleme haben.
5. Stress als indirekter Faktor
Katzen reagieren oft sensibler auf Stress als andere Haustiere. Stresssituationen wie Umzüge, Veränderungen im Haushalt oder Konflikte mit anderen Haustieren können bei Katzen eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen auslösen oder verschlimmern, darunter auch Pankreatitis. Obwohl Stress nicht direkt als Ursache gilt, kann er als indirekter Faktor das Risiko erhöhen und bestehende Krankheiten verschlechtern.
6. Toxine und Medikamente
Katzen haben eine besondere Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten und Chemikalien, die bei anderen Tieren keine Probleme verursachen. Bestimmte Schmerzmittel, Antibiotika und Steroide können bei Katzen Nebenwirkungen hervorrufen, die zur Entwicklung einer Pankreatitis beitragen. Zudem reagieren Katzen auf toxische Substanzen wie Reinigungsmittel oder Chemikalien besonders empfindlich.
7. Fettleibigkeit und Übergewicht bei Katzen
Übergewicht und Adipositas sind bei Katzen weit verbreitet und tragen wesentlich zur Entstehung von Pankreatitis bei. Fettleibigkeit belastet die Bauchspeicheldrüse, insbesondere durch die Überproduktion von Verdauungsenzymen, was zu einer Entzündungsreaktion führen kann. Übergewichtige Katzen entwickeln häufiger chronische Formen der Pankreatitis, was auch das Risiko für Diabetes erhöht.
Zusammenfassung
Die Ursachen der Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen sind oft komplex und multifaktoriell. Anatomische Besonderheiten, eine spezielle Ernährungsweise, die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Toxinen und Medikamenten sowie die Neigung zu begleitenden Erkrankungen machen die Pankreatitis bei Katzen besonders herausfordernd in der Diagnose und Behandlung. Für Katzenhalter ist es wichtig, auf subtile Anzeichen der Krankheit zu achten und bei Verdacht frühzeitig einen Tierarzt zu konsultieren. Eine gesunde Ernährung, Stressvermeidung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen können helfen, das Risiko einer Pankreatitis zu minimieren und die Gesundheit der Katze langfristig zu erhalten.
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Verhalten im Notfall
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Wichtige Hinweise bei Verdacht auf Vergiftung
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier durch Pflanzen oder andere Substanzen vergiftet wurde, informieren Sie sich bitte zunächst unter www.canikur.de, um zu prüfen, ob die Substanz tatsächlich gefährlich ist.
Melden Sie Ihren Notfall in jedem Fall vorab telefonisch unter 0660 71 70 450 an!
Bitte beachten Sie, dass wir keine 24-Stunden-Klinik sind und daher außerhalb unserer Öffnungszeiten nUr eingeschränkt erreichbar sind. In lebensbedrohlichen Situationen oder dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte an die nächstgelegene klinik:
EINIGE TIPPS FÜR DEN NOTFALL
- Bleiben Sie ruhig – Ihre Nervosität überträgt sich sofort auf Ihr Tier.
- Achten Sie auf freie Atemwege: Entfernen Sie vorsichtig Fremdkörper wie Knochen oder Schleim und ziehen Sie die Zunge aus dem Maul.
- Sollte Ihr Tier nicht atmen, führen Sie eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung durch, wie Sie es in einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt haben.
- Decken Sie verletzte oder vorgefallene Körperteile mit einem sauberen Tuch ab. Solche Tücher finden Sie in Ihrem Autoverbandskasten.
- Denken Sie daran, dass Tiere bei starken Schmerzen auch ihren Besitzer verletzen können – bleiben Sie vorsichtig!
- Fahren Sie nicht überhastet – Sie gefährden sich und andere Verkehrsteilnehmer.